Die Öffnung der Öffentlichen
Wie die kooperative Arbeit öffentlich getragener Theater dort aufbricht, wo das Potenzial zur Weiterentwicklung liegt
In Deutschland entstand aus dem Repräsentationsbedürfnis der zahlreichen Fürstentümer die höchste Dichte öffentlich getragener Theater der Welt. Wenig später wurden sie Plattform eines zunehmend selbstbewussten Bürgertums. Die hier praktizierte Arbeitsteilung der einzelnen Gewerke ermöglicht eine einzigartige Kreativität in Effizienz. In der aktuellen Debatte wird die steinerne Manifestierung der Theater im Zentrum der Städte jedoch eher mit Schwerfälligkeit und Inflexibilität in Verbindung gebracht. Dafür gibt es theaterinterne und gesellschaftliche Gründe. Dass die öffentlich getragenen Theater sich den Herausforderungen der Zeit stellen, belegen ihre kooperativen Arbeiten. Hier beginnt die Struktur dieser Kultureinrichtung im wahrsten Sinne des Wortes aufzubrechen. Dieser Beitrag untersucht, ob und in welcher Form Kooperationen die Arbeitsweise eines öffentlich getragenen Theaters verändern, und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen für eine Weiterentwicklung dieser Kulturinstitution ab.