Theaterpolitik - Teil 1
Diskurse um die Darstellenden Künste in Deutschland
Die öffentliche Unterstützung von Theaterproduktion, -distribution und -rezeption, insbesondere durch finanzielle Zuwendungen für eine Infrastruktur der Darstellenden Künste in Deutschland, ist eine der historisch gewachsenen Schwerpunkte der Kulturpolitik von Kommunen und Ländern. 143 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 131 Orchester, 218 Privattheater und 73 Festspiele werden vom Deutschen Bühnenverein aufgelistet (www.buehnenverein.de). Der Bundesverband Freier Theater vertritt die Interessen von rund 1.500 Freien Theatern (Solo-Theater, Gruppen und Theaterhäuser) (www.freie-theater.de). Der Bund Deutscher Amateurtheater nennt 2.400 Mitgliedsbühnen, die in 18 regionalen Verbänden aktiv sind (www.bdat.info). Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestages spricht deshalb zu Recht von einer Theaterlandschaft, „welche an Formen, Traditionen und Anzahl weltweit einzigartig ist". Doch trotz aller Superlative scheint der kulturpolitische Status nicht hinreichend gesichert zu sein, immer wieder gibt es Auseinandersetzung um die Finanzierung, gelegentlich auch um die Strukturen, allzu wenig um die Diskurse von Perspektiven.